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Hatlapa Feldbahnlokomotiven
Die 1919 gegründete Firma Hatlapa Ueternser Maschinenfabrik GmbH begann um 1937 mit dem Bau von Feldbahnlokomotiven, die zunächst im Rahmen einer Kooperation mit der Firma Strüver produziert und von Strüver verkauft wurden. Dabei handelte es sich um leichte Maschinen mit 5 PS Leistung auf Lorenfahrgestellen, die "Schienenkuli" genannt wurden.
1942 endete die Zusammenarbeit.
 
Im Jahr 1947 begann der Lokbau in Eigenregie mit 15 Kleinloks mit 5 PS Motoren auf Lorenfahrgestellen, die den vor dem Krieg gebauten Schienenkulis ähnlich waren. Sie hießen "Hatlapa 5 PS" oder inoffiziell auch "Hatlapa Baby".
1948 enstanden die Typen "Junior" und "Senior", wobei ersterer ab 1949 "Junior I" genannt wurde und das Modell "Junior II" dazu kam. Ebenfalls 1949 wurde das Modell "Junior III" vorgestellt, von dem nur vier Exemplare gebaut wurden. Weitere Entwicklungen waren die Typen "Hatlapa 9" und "Hatlapa 12", die gleichfalls ab 1949 angeboten wurden. Als stärkste Lok wurde noch die "Senior III" mit 30 PS angeboten.

1955 endete nach 306 gebauten Exemplaren der Bau von Lokomotiven. Darunter befanden sich
- 15 Loks des Typs "5 PS"
- 155 Loks der "Junior" Bauarten
- 46 Loks der verschiedenen Typen "Senior"
- 4 regelspurige Rangierlokomotiven
- 4 Draisinen
Die Differenz zwischen der Gesamtzahl und der Summe der einzelnen Typen ist noch ungeklärt!

Die links wiedergegebene Anzeige des Händlers Glaser & Pflaum aus den frühen 1950er Jahren zeigt die angebotenen Typen und ihre Grunddaten.

Fabrik-Nr. nicht bekannt
Bauart B-dm
Typ Junior 1
Spurweite 600 mm
Standort Bergheim/Erft
Eigner privat, E. Pfeffer
Diese Hatlapa Junior wurde im März 1978 abgestellt im Ziegelwerk Abhau in Reichensachsen entdeckt. Ihre Vorgeschichte und Fabriknummer sind leider nicht bekannt. Im Oktober 1986 konnte die Lok von der IG Eichenberger Waldbahn übernommen und in neunmonatiger Arbeit aufgearbeitet werden. Die Form der oben gekanteten Haube ist allerdings nicht original. Am 29.08.1987 erfolgte ihre Wiederinbetriebnahme als Lok "3". Im November 2011 trennte sich die IG von der Lok und verkaufte sie an E. Pfeffer in Bergheim/Erft.
Am 23.08.2014 wurde die sehr gepflegte Maschine als Gastlok im Einsatz in Eichenberg angetroffen.
Fabrik-Nr. 2396 / 1939
Bauart B-dm
Typ Schienenkuli
Spurweite 600 mm
Standort 21717 Fredenbeck-Wedel
Eigner privat, Wedeler Feldbahn
Ab 1937 kooperierte Max Hatlapa mit Hans Strüver Aggregatebau in Hamburg und baute bis 1942 den sogenannten Schienenkuli im Auftrag von Strüver. 216 dieser leichten Kleinlokomotiven wurden während dieser Zeit gebaut und alle an Strüver geliefert.
1939 entstand dieses Fahrzeug,
dass von Strüver an die Bauunternehmung Wilhelm Tröndle in Freiburg ausgeliefert wurde. Später war der Schienenkuli abgestellt beim Schrotthandel Pichel in Freiburg zu finden, ehe ihn 1998 die Wedeler Feldbahn, D. Resinger in Fredenbeck-Wedel übernahm. Dort entstand auch das Bild.
Fabrik-Nr. 3806 / 1948
Bauart B-dm
Typ 5 PS
Spurweite 600 mm
Standort 49525 Lengerich
Eigner Eisenbahnfreunde Lengerich e.V.
Abnehmer dieser 5 PS starken Kleinlok war am 19.04.1948 ein Torfwerk in Neudorf-Platendorf (es gab dort mehrere) in der Südheide bei Gifhorn. Später wurde das Gefährt an das Torfwerk Hinrich Warfsmann in Wiesmoor verkauft, von wo es wiederum zu einem unbekannten Zeitpunkt an die Baumschule J. S. van Klaveren in Wiesmoor weitergereicht wurde. Am 30.01.1988 übergab die Baumschule die Maschine als Dauerleihgabe an die Eisenbahnfreunde Lengerich e.V., wo sie mit der Nummer "14" in den Bestand eingereiht wurde. Die Aufnahmwen wurden am 06.06.2022 gemacht.
Fabrik-Nr. 3978 / 1949
Bauart B-dm
Typ Junior 2
Spurweite 600 mm
Standort Laugna-Hinterbuch
Eigner privat, Bocksbergbahn
Die am 19.01.1949 für einen Kunden in den Niederlanden ausgelieferte Lok fand sich ab einem unbekannten Zeitpunkt bei der Augsburger Baugesellschaft Thosti AG wieder. 1990 konnte die bereits einem Schrotthändler zugesprochene Lok von der IG Feld- und Gartenbahn, Bocksbergbahn in Laugna übernommen werden. Der eckige Aufbau der Motorhaube ist nicht mehr original und wurde erst bei der Interessengemeinschaft so aufgebaut. Fotografiert wurde die Lok am 19.05.2012.
Fabrik-Nr. 4062 / 1949   
Bauart B-dm
Typ Junior II
Spurweite 600 mm
Standort Deinste
Eigner privat, Wedeler Feldbahn
Der Erstbesitzer dieser am 03.06.1949 ausgelieferten Maschine ist nicht bekannt. Später war sie bei der Ziegelei Sükrow in Hagen bei Bad Bramstedt zu finden, wo sie in den 1970er Jahren an Privat verkauft wurde. Herr Wellhausen aus Hamburg behielt die Lok bis 2018 und gab sie dann an die Wedeler Feldbahn in Deinste ab. Dort enstand am 23.07.2018 auch die Fotos.
Fabrik-Nr. 4113 / 1949   
Bauart B-dm
Typ Junior I
Spurweite 600 mm
Standort Eichenberg
Eigner IG Eichenberger Waldbahn
Die Lokomotive wurde am 23.08.1949 an den Händler Hugo Dau in Essen geliefert. Der Abnehmer ist nicht mehr bekannt. In den späten 1960er Jahren kam sie zur Baumschule Haus Waldfrieden in Höhr-Grenzhausen, wo sie über 30 Jahre lang den Transport geschlagener Weihnachtsbäume zur Verladung erledigte. Im Februar 2001 konnte die Interessengemeinschaft Feldbahn die Lok für ihre Eichenberger Waldbahn übernehmen. Erst im Februar 2015 begann die Restaurierung der nur noch unvollständig vorhandenen Maschine, die im Sommer 2018 erfolgreich abgeschlossen wurde.
Kurz nach der Fertigstellung wurde sie in Eichenberg aufgenommen.
Fabrik-Nr. 5097 / 1951
Bauart B-dm
Typ Junior II
Spurweite 500 mm
Standort 90453 Nürnberg
Eigner  Feldbahn-Museum 500 e.V.
Fertiggestellt am 18.12.1950 wurde diese Lok erst am 21.06.1951 an die Dampfziegelei Puchner in Regenstauf ausgeliefert. Sie verfügt über einen Deutz MAH711 Motor mit 6 PS Leistung. Im Dezember 1984 erfolgte die Abgabe an Karl-Heinz Rohrwild für das Feldbahnmuseum 500 in Nürnberg. Am 22.06.2013 konnte die perfekt hergerichtete Lok in der Ausstellungshalle aufgenommen werden.
Fabrik-Nr. 5822 / 1952
Bauart B-dm
Typ Junior II
Spurweite 600 mm
Standort 91622 Rügland
Eigner Fränkisches Feldbahnmuseum e.V.
Am 30.10.1951 erhielt das Torfwerk Wolfsbruch bei Drochtersen diese Hatlapa Junior II. Später wurde das Werk und damit auch die Lok von den Bayrischen Berg-, Hütten- und Salzwerken (BHS) übernommen, die bereits das benachbarte Torfwerk Aschhornermoor betrieben.
Die zuletzt abgestellte Lokomotive wurde 1991 von der IG Historische Feldbahn Franken in Wicklesgreuth übernommen, aus der das Fränkische Feldbahnmuseum e.V. in Rügland wurde. 2009/2010 konnte die Lok mit Hilfe des Berufsfortbildungswerks Ansbach wieder betriebsfähig restauriert werden. Bei dieser Lok ist die Form der Haube nicht mehr original: sie wurde im Torfwerk Drochtersen von der dortigen Werkstatt neu gebaut und weist nicht die ursprüngliche Wölbung (vgl. Fabriknr. 5097) auf.
In Rügland wurde sie am 22.06.2019 fotografiert.
Fabrik-Nr. 7359 / 1954   
Bauart B-dm
Typ Junior II
Spurweite 600 mm
Standort Deinste
Eigner privat, Wedeler Feldbahn
Am 27.03.1954 erhielt die Hamburger Orenstein & Koppel Niederlassung diese Lok für die Firma Th. Gugel in Neuhausen/Fildern. 1974 wurde sie dort noch gesichtet. Später wurde sie privat an Erich Horn in Holzgerlingen verkauft, der sie 1983 ebenfalls privat an Manfred van Engelen in Worpswede abgab. Von dort kam sie im November 1981 an die Wedeler Feldbahn (WFB) in Deinste.
Die Aufnahmen zeigen die Lok in Worpswede und bei der Aufarbeitung bei der WFB.
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